Dank hunderter Negativtests wurde die erste Arbeitsphase des vom deutschen Musikrat gegründeten Bundesjugenchors im Sauerland möglich. Coronabedingt waren viele Stunden in Zoommeetings zur Auswahl der 42 Sängerinnen und Sänger notwendig.
Im März 2021 konnten wir uns alle (endlich!) zu einer gut einwöchigen Arbeitsphase treffen, die zum gegenseitigen Kennenlernen und ersten musikalischen Schritten genutzt wurde.
In vielen Stunden der musikalischen Auseinandersetzung mit dem Repertoire und der Entwicklung eines Ensembleklangs wuchs das Chorgefühl von Tag zu Tag. Mit demütiger Dankbarkeit erlebten wir das Gefühl neu, mit 40 MitsängerInnen in einem Raum musizieren zu dürfen. Viele von uns haben ein Jahr darauf warten müssen…
Die nächsten Arbeitsphasen und das Gründungskonzert sind terminiert!
Der Bundesjugendchor war zum ersten Mal seit seiner Gründung im Frühjahr 2020 auf Arbeitsphase. Das in der Trägerschaft des Deutschen Musikrates stehende Ensemble probte mit rund 40 Sängerinnen, Sängern und der Künstlerischen Leiterin, Prof. Anne Kohler, im Musikbildungszentrum Südwestfalen. Auf Abstand und unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen wurde das Programm für das Gründungskonzert am 1. September 2021 in Berlin erarbeitet.
Aus einer Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern aus dem gesamten Bundesgebiet wurden im vergangenen Jahr Sängerinnen und Sänger durch Vorsingen in mehreren deutschen Städten ausgewählt, die die erste Besetzung des neuen Bundesjugendchores bilden. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten alle bisher geplanten Proben- und Konzertphasen abgesagt werden, das Ensemble traf sich nun zum ersten Mal. Die Künstlerische Leiterin, Anne Kohler, formte innerhalb weniger Tage aus den einzelnen Stimmen einen einheitlichen Klangkörper. Anne Kohler: „Ich bin glücklich darüber, dass wir durch die Teststrategie Normalität zurückgewinnen können und wünsche diesen Zustand allen Chören. Endlich treffen sich wieder junge Menschen, um intensiv in Musik und Gemeinschaft einzutauchen. Die Proben mit den jungen Sängerinnen und Sängern bereiten mir Freude und sind Herausforderung zugleich. Wir arbeiten an den Klangfarben und der Homogenität des Chores, was mit den großen Abständen und Sängerinnen und Sängern, die sich nicht kennen, noch recht anspruchsvoll ist. Musikalisch erleben wir jedoch einen magischen Moment des Neubeginns.“
Alle Teilnehmenden waren mit einem negativen Corona-Testergebnis angereist. Während der Arbeitsphase wurde regelmäßig getestet, geprobt wurde zusätzlich auf Abstand. „Schnelltests sind lediglich eine Momentaufnahme,“ sagt Projektleiterin Caroline Wiese, „deswegen werden die Abstände auch während der Proben weiterhin eingehalten. Wir sind die einzige Gruppe im Haus und damit unter uns. Das Musikbildungszentrum verfügt über eine moderne Lüftungsanlage, sodass wir hier sehr sicher proben können. Die Bedingungen sind ideal.“
Auf dem Programm stand eine musikalisch facettenreiche Auswahl an Werken, welche die Vielfalt der Chormusik vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart widerspiegelt. Neben Werken der Renaissance und romantischer Chormusik von Johannes Brahms und Robert Schumann wurden auch zeitgenössische Stücke von Wolfgang Rihm und Kathrin Denner erarbeitet. Die Sängerinnen und Sänger erhielten darüber hinaus ein Stimmcoaching durch Sibylla Rubens und Jens Hamann.