Nach einer langen, intensiven und anstrengenden Vorbereitung mit Konzerten in Düsseldorf, Dortmund, Herdecke und Hagen fand am letzten Januarwochenende der Regionalwettbewerb ‚Jugend musiziert‘ in Dortmund statt. Nach gelungenen Vorträgen mit einer einfühlsamen und mehr als zuverlässigen Klavierbegleitung von Tilman Wolf dürfen die Teilnehmer zufrieden auf ihre erreichten Fortschritte blicken.

Allerdings litten die jungen Männerstimmen erneut unter den Bewertungen einer vollständig weiblich besetzten Jury, die sich der physiologischen Benachteiligung einer jungen Männerstimme und den damit zu begründenden möglichen Entwicklungsschritten innerhalb der ersten zwei bis vier Jahre nach Eintritt des Stimmbruchs offensichtlich nicht bewusst war. Derartig einseitige Jurybesetzungen sollten in unserer auf Gleichberechtigung ausgerichteten Gesellschaft durch entsprechende Regularien ausgeschlossen werden. Die Attraktivität dieses Wettbewerbs – eigentlich mit vordergründig gewünschtem Förderungsgedanken und Motivationswunsch des Veranstalters – leidet sehr unter den Fehleinschätzungen hinsichtlich dieser stimmlichen Evolution der Männerstimme bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, was langfristig dazu führen wird, dass sich weder Gesangslehrer noch jugendliche Männerstimmen zukünftig dem geschmacklichen Diktat ausschließlich weiblicher Beurteilungen stellen werden. Die Konsequenzen dieser Fehlentwicklungen in der Förderung junger Sänger wird zu weiteren Schwierigkeiten mit der quantitativen Ungleichheit zwischen Frauen- und Männerstimmen in der Ausbildung an den Musikhochschulen und vielen Chören führen, die darunter leiden, dass es zu wenig Männerstimmen gibt!